Ein Moment der Ruhe, eine Stunde des Glaubens
Seid herzlich eingeladen zu unserem Gottesdienst, der nicht nur eine Stunde des Hörens und Betens ist, sondern eine Stunde des gemeinsamen Erlebens und des Eintauchens in Gottes Wort.
Unser Gottesdienst beginnt mit einem freudigen Glockengeläut. In der Schneerosenkirche sind es drei Kirchenglocken1. Zwei davon wurden 1949 und die Dritte 1955 geweiht.
Im Toleranzbethaus begrüßt uns die 129 kg schwere Bronzeglocke2 mit der Aufschrift „Oh Land, höre des HERRN Wort!“. Sie ertönte anlässlich des 215. Kirchtags-Festgottesdienstes zum ersten Mal.
Das Läuten der Glocken zu Beginn des Gottesdienstes hat eine lange Tradition. Es ruft die Gemeinde zusammen und signalisiert, dass der Gottesdienst beginnt. Außerdem schafft es eine feierliche Atmosphäre und erinnert daran, dass wir uns nun in einer besonderen Zeit der Besinnung und des gemeinsamen Gebets begeben.
Unser Pfarrer betritt, begleitet vom feierlichen Glockengeläut, die Kirche und heißt die versammelte Gottesdienstgemeinschaft mit herzlichen Worten willkommen. Mit seiner Begrüßung lädt er uns ein, in eine Zeit der Besinnung und Gemeinschaft einzutauchen.
Lieder, Orgel oder Bläsermusik, gemeinschaftliche Gesänge klassischer, traditioneller und moderner Melodien stimmen uns auf die Gegenwart Gottes ein sollen ein Ausdruck unserer Freude und Dankbarkeit sein.
Reformationsgottesdienst Speyer
Nich nur ein zentrales Element unseres Glaubens sondern auch des Gottesdienstes ist das Glaubensbekenntnis. Von unseren Sitzplätzen erhoben, sprechen wir das Glaubensbekenntnis und bekennen uns zu den Glaubensgrundsätze und erinnern uns an die gemeinsamen Überzeugungen, die uns verbinden. Es ist ein Moment, in dem wir uns gemeinsam zu unserem Glauben bekennen und unsere Einheit als Gemeinde ausdrücken.
Der Psalm, den wir versweise, abwechselnd mit unserem Pfarrer sprechen spiegelt Lob, Dank, Klage und Bitte wider und bietet damit einen reichen Schatz an spirituellen Ausdrucksmöglichkeiten. Das gemeinsame vorlesen der Psalmen verbindet uns mit den Gläubigen vergangener Zeiten und sollt ein Gefühl der Kontinuität im Glauben schaffen. Sie sollen dabei helfen, die Herzen der Gottesdienstbesucher zu öffnen und eine Atmosphäre der Besinnung und Hingabe zu schaffen. Das gemeinsame Rezitieren stärkt das Gemeinschaftsgefühl und erinnert uns daran, dass wir in unseren Freuden und Sorgen nicht allein sind.
In der Lesung hören wir ausgewählte Bibeltexte, die uns inspirieren und zum Nachdenken anregen sollen. Die Lesung im evangelischen Gottesdienst richtet sich meistens nach der kirchlichen Leseordnung, die festlegt, welche Bibeltexte an bestimmten Sonntagen und kirchlichen Feiertagen gelesen werden. Die ausgewählten Texte stimmen auf die nachfolgende Predigt ein und unterstützen das Thema des Gottesdienstes.
Die daruffolgenden Predigt, die sich thematisch an der kirchlichen Leseordnung, aktuellen Ereignissen oder spezifischen Bedürfnissen der Gemeinde orientiert, inspiriert, ermutigt und schafft eine tiefere Verbindung zu Gott. Unser Pfarrer bringt dabei seine pastorale Erfahrung und persönlichen Einsichten zum Ausdruck, bereichert uns durch tiefgründige Einsichten und praktische Anwendungen im Alltag, und versucht die Bibeltexte für uns Gottesdienstbesucher relevant und ansprechend zu interpretieren.
Während unserer Gebete und Fürbitten öffnen wir unsere Herzen und bringen unsere tiefsten Sorgen, größten Hoffnungen und innigsten Dankesworte vor Gott.
Wir erheben uns gemeinsam, um das Vaterunser zu sprechen, begleitet vom feierlichen Klang der Glocke. Dieses zentrale Gebet des christlichen Glaubens wird durch das Glockenläuten noch bedeutungsvoller, lenkt unsere Gedanken und vertieft unsere Andacht in eine Atmosphäre tiefer Ehrfurcht und stiller Andacht.
Nachdem unser Pfarrer die Gottesdienstbesucher über die Begebenheiten und Anlässe der kommenden Woche in der Kirchengemeinde informiert hat, endet der Gottesdienst mit dem Segen, der uns mit Gottes Schutz und Frieden in die kommende Woche entlässt.
Der Herr segne euch und behüte euch. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden. Amen.
Das Ende des Gottesdienstes wird durch das Läuten der Kirchenglocken begleitet. Dieser prachtvolle Klang empfängt uns beim Verlassen der Kirche und klingt weit durch unser Tal.
Zu bestimmten Anlässen lädt unser Pfarrer und die Frauenkreise die Gottesdienstgemeinde zu einem gemeinschaftlichen Zusammensein ein. Beliebt ist z.B. unser Geburtstagscafé, der in regelmäßigen Abständen stattfindet. Hier feiern wir gemeinsam die runden und halbrunden Geburtstage unserer älteren Gemeindemitglieder bei Kaffee, Kuchen und anregenden Gesprächen. Diese Veranstaltungen bieten wunderbare Gelegenheiten, sich besser kennenzulernen und die Gemeinschaft zu vertiefen.
- Exkurs aus: Geschichte und Gegenwart (von Pfarrer Mag. Reinhard Beham): Am Sonntag, den 21.8.1932 findet um 9 Uhr vor der Kirche Gottesdienst und Glockenweihe statt. Sie ist mit einem Gewicht von 3.581 kg die zweitgrößte Glocke Kärntens (nach Maria Saal). 1942 musste die Glocke für Kriegszwecke zum Einschmelzen abgeliefert werden. Die drei Glocken der katholischen Pfarrkirche bildeten beim Abseilen das Gegengewicht. ↩︎
- Die alte, kleine Glocke hängt noch am Dachboden des Toleranzbethauses, wurde 1908 in Triest gegossen und wurde 1935 nach Watschig geliefert. Sie wird noch bei der k.u.k. Marine ihren Dienst als Nebelglocke auf einem Schiff getan haben. ↩︎