Unseren Glauben feiern, miteinander, füreinander
Am 13. April feierten die Gottesdienstbesucher in der Schneerosenkirche in Hermagor voller Freude und Dankbarkeit die Jubilare der 50- und 25-jährigen Konfirmation. Der Gottesdienst stand ganz im Zeichen der Gemeinschaft und des Glaubens, die uns über die Jahre hinweg begleiten und miteinander verbinden.
Leider konnte unser Pfarrer Reinhard Ambrosch unfallbedingt nicht anwesend sein. An seiner Stelle füllte Pfarrer a.D. Wilhelm Moshammer die „Lücke“ – nicht nur als Ersatz, sondern als Symbol der Kontinuität, denn er hatte vor 50 Jahren selbst die Jubilare konfirmiert, damals als Vertretung für den erkrankten Pfarrer Gustav Steiner. Diese Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart verlieh der Feier eine einzigartige Herzlichkeit.

Zahlreiche Konfirmanden und ihre Familien folgten der Einladung und belebten gemeinsam den Gottesdienst, der unter der inspirierenden musikalischen Begleitung von Verena Grolitsch am Klavier und Nadine Grolitsch an der Violine eine Atmosphäre der Harmonie und des Gedenkens schuf.
Im Namen der Pfarrgemeinden Hermagor und Watschig begrüßte Kurator Karl Wassertheurer die Jubilare herzlich und dankte ihnen für ihre stetige Treue und Verbundenheit zum Glauben sowie zur evangelischen Kirche. Seine Worte waren ein Ausdruck der Wertschätzung für den wertvollen Beitrag jedes Einzelnen zur Gemeinschaft in der sich Tradition und Moderne harmonisch verbinden.




Die Konfirmation ist eine Zeremonie, die weit über den symbolischen Moment des Glaubensbekenntnisses hinausgeht. In seiner Predigt erinnert Pfarrer Wilhelm Moshammer daran, dass die Konfirmation nicht nur ein einmaliges „Ja“ zum Glauben war, sondern ein feierliches Versprechen, den gesamten Lebensweg in dem festen Vertrauen an Gottes stetige Begleitung zu beschreiten.

Die Geschichte eines jungen, unerfahrenen Gefängnisseelsorgers lässt sich als eine kraftvolle Metapher für den Weg des Glaubens und des persönlichen Wachstums interpretieren – ganz ähnlich wie die Botschaft, die am Tag der Konfirmation vermittelt wird. Der junge Seelsorger betritt in seiner ersten Begegnung mit den Insassen den Raum, unsicher und nervös stolpert er über seine eigenen Füße. Ein Moment, der die Unvorhersehbarkeit und Verletzlichkeit jedes Neuanfangs widerspiegelt. Sein ungeschickter Sturz symbolisiert jene unvermeidlichen Stolpersteine, die uns auf unserem Lebensweg begegnen. Anstatt sich von diesem Moment runterziehen zu lassen, steht er lächelnd wieder auf, nimmt das „Scheitern“ mit Humor und zeigt, dass es nicht das Hinfallen, sondern das Aufstehen und Weitermachen ist, was zählt.
Besonders berührend war der Moment, als Kurator-Stellvertreterin Angelika Schwilk – die selbst ihr 50-jähriges Konfirmationsjubiläum feierte – jedem Jubilar eine rote Rose überreichte. Diese Geste, so schlicht und zugleich bedeutungsvoll, soll an die kostbaren Augenblicke der Jugend und an die Kraft des Glaubens, die uns alle über die Jahre hinweg begleitet hat erinnern. Auch die gemeinsame Feier des Heiligen Abendmahls war ein Augenblick, der die Verbundenheit aller Gottesdienstbesucher symbolisierte.

Nach dem feierlichen Auszug aus der Kirche, den „jubelnden“ Konfirmanden voran, Pfarrer Mooshammer und die Kuratoren Armin Bachmann und Karl Wassertheurer, versammelten sich alle vor dem ehrwürdigen Gebäude um Erinnerungen an die Jugend- und Konfirmandenzeit auszutauschen. Man fühlte die Stärke von Gemeinschaft und Glauben, die durch die Jahre hindurch beständig erhalten blieb.

Dieser Tag war nicht nur eine Feier der Vergangenheit, sondern auch eine Erinnerung an die fortwährende Bedeutung des Glaubens und der Verbundenheit. Möge die Kraft dieses besonderen Tages uns alle dazu ermutigen, unseren Glauben mit Freude und Zuversicht zu leben, die evangelische Gemeinschaft, die uns trägt und stärkt, liebevoll zu bewahren und unseren jungen Menschen ein inspirierendes Vorbild in Sachen Treue und Loyalität zum christlichen Glauben und zu unserer evangelischen Kirche zu sein.

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Fotos: Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Hermagor