Miteinander unterwegs

Tagesausflug nach Görz

Die Evangelische Frauenarbeit (EFA) ist ein Arbeitszweig der Evangelischen Kirche mit eigener Rechtspersönlichkeit und umfasst einen vielfältigen Wirkungs- und Tätigkeitsbereich. Die Evangelische Frauenarbeit Kärnten/Osttirol ist in der Superintendentur angesiedelt und wird von Michaela Rogi als Vorsitzende und Brigitte Hany als Geschäftsführerin geleitet. Neben der Verkündigung der christlichen Botschaft und der Erfüllung diakonischer Aufgaben, ist es eine der Aufgaben der EFA, die Stellung der Frau in Kirche und Gesellschaft zu stärken. Information und Fortbildung sind dafür eine wichtige Voraussetzung.

„Am 7. Juni 2024 machten wir uns mit 48 Personen auf, die Stadt Görz, südöstlich von Udine, in Italien, zu besuchen.

Görz ist eine Stadt an der Grenze von Italien zu Slowenien. Mitten durch die Stadt, am Bahnhofsvorplatz, verläuft die Grenze zwischen den Staaten, die auch während der Zeit von Jugoslawien immer passierbar blieb. Das italienische Gorizia und das slowenische Nova Gorica werden im Jahr 2025 gemeinsam Kulturhauptstadt sein. Überall sind die Bemühungen sichtbar, für das kommende Jahr gerüstet zu sein.

Wir besuchten die Burg, weithin sichtbares Zeichen der Macht der Grafen von Görz. Von dort hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Umgebung, dem italienischen Teil und dem slowenischen Teil. Im Stadtzentrum besichtigten wir die Kirche des heiligen Ignazius und an der Piazza Vittoria begann für alle ein bisschen Freizeit, in der wir uns in der Stadt umsehen und einen kleinen Snack oder ein Getränk genießen konnten.

Am Nachmittag fuhren wir zum nahe gelegenen Weingut Russiz. Hier besteht eine spannende Verbindung zu Österreich. Die Gründerin der Diakonie Treffen in Kärnten, Elvine de la Tour (1841 – 1916) und ihr Mann bekamen das Gut Russiz anlässlich ihrer Hochzeit als Geschenk. Elvines Mann baute das Gut zu einem Weingut aus.

Elvine nahm das Elend der Kinder in der Gegend wahr. Sie gründete einen „Waisenversorgungs- und Erziehungsverein“, der sich der Erziehung und der Ausbildung verwaister Mädchen widmete. Weiters richtete sie eine Volksschule ein. Ihr Nachlass wurde zu einer Stiftung, der „Fondazione Villa Russiz“, deren Erträge auch heute noch in das Kinderheim fließen. Ihr Mann erwarb das Gut Treffen und Elvine begann ab 1885 mit der christlich motivierten Bildungsarbeit. Sie gründete 1891 eine evangelische Privatschule, nahm verwaiste Kinder auf und in Haus Herrnhilf entstand ein Knabenheim.

Nach einem kurzen Rundgang durch den Weinkeller konnten wir uns eine Weinverkostung munden lassen, bei der neben dem Wein auch der wunderbare Schinken aus San Daniele nicht fehlen durfte. Heiter gestimmt und mit ein paar Weinflaschen im Gepäck traten wir den Heimweg an.“

alle Fotos EFA